Gerterode (Eichsfeld). Zum 3. Oldtimertreffen in Gerterode hatten am Samstag Claudia und Willi Gunkel eingeladen und dabei wieder einiges auf die Beine gestellt.
So waren Oldtimerfreunde aus dem Eichsfeld, Sachsen-Anhalt, Nordhausen, Mühlhausenund Göttingen angereist, um ihre Schmuckstücke zur Schau zu stellen. Die mit mehr als 600 Kilometern weiteste Anreise hatte Familie Riese aus Altötting hinter sich gebracht, die mit ihrem IFA F 8 aus Oberbayern gekommen war. Mehr als 70 historische Fahrzeuge waren auf dem alten LPG-Gelände ausgestellt, darunter einige mit absolutem Seltenheitswert, wie Claudia Gunkel erklärte. Dabei war der Blickfang schlechthin ein alter H 6-Bus, Baujahr 1955, der im Besitz der Firma Banse aus Kirchworbis ist. "Das 150 PS starke Gefährt mit 37 Sitz- und 17 Stehplätzen hat schon Generationen von Eichsfeldern zur Schule und zur Arbeit gefahren", wusste Günter Fiedler, der den Bus früher selbst fuhr und am Samstag damit nach Gerterode gekommen war. Am Fahrzeugheck ist immer noch das Schild mit der Aufschrift "Im Auftrag des VEB Kraftverkehr Nordhausen" angebracht.

 

Auf den Tag genau vor 75 Jahren war der "DKW-F8-Meistersuperexport" von Familie Gunkel zugelassen worden, von dem es nur noch zwei Exemplare gibt. "Diese 20 PS starken schmucken Wagen wurden ausschließlich exportiert - hauptsächlich nach Skandinavien und in die Arabischen Emirate", wusste Peter Brill von der "Kleinen Göttinger Oldierunde". Stolz präsentierte auch Karl Friedrich Gunkel aus Sollstedt seinen EMW 309, mit dem er heute noch immer viele Kilometer zurücklegt. Hans Dieter Voß aus Nordhausen hatte zwei "Wartburg 312 Camping" mit nach Gerterode gebracht. "Die Fahrzeuge waren zu DDR-Zeiten bei Campern heiß begehrt. Bei umgeklappter Rückbank konnten darin ohne Probleme drei Personen übernachten. Das war etwas sehr Komfortables zu der Zeit", meinte der Autoliebhaber. Auch ein "Wartburg 400-Kübel" zierte das Ausstellungsgelände. Nur zweimal als 4-Takter gebaut, ist es das letzte noch existierende Modell seiner Art. Einst fuhren damit DDR-Politgrößen zur Jagd.

 

Quelle: Gregor Mühlhaus 11.08.14 TA

 

   
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