Mit Umzug 50-jähriges Jubiläum des Karnevalsvereins gefeiert

Gute Laune ist ansteckend. Und guter Karneval noch viel mehr. Mit bunten Kostümen, schräger Musik und lautstarken Sprüchen startete am Sonntag der große Umzug der Gerteröder Narren. Und der erreichte eine bisher nie dagewesene Größe: 30 Wagen und knapp 400 Karnevalisten winkten dem Fußvolk zu. Grund zum Jubeln gab es allemal, denn der Gerteröder Karneval feiert in dieser Saison seinen 50. Geburstag.
Die 440-Seelen-Gemeinde hatte sich auf die fünfte Jahreszeit eingestellt. Mit Girlanden und Luftballons war der Ort ausgeschmückt. Es gab wohl kein Haus, das äußerlich nicht an die "Villa Kunterbunt" erinnerte. Ideale Voraussetzungen für einen Umzug, der in Gerterode alle fünf Jahre organisiert wird. Dafür hatten sich etliche Nachbargemeinden angemeldet. Allein die Karnevalisten aus Sollstedt rückten mit drei großen Wagen und etwa 100 Teilnehmern an. Von Tausendfüßlern über Prinzengarden und Prominente wie "Schröder" und "Stoiber" hatten sich alle in den Marsch eingereiht. Die Gerteröder Vereine übten aber (versteckt) harsche Kritik. Bei der Feuerwehr war beispielsweise zu lesen: "Die Gemeindekasse ist leer! Wo kriegen wir jetzt bloß unser Feuerwehrhaus her?" Antworten lieferten die "Ratlosen und der Rat". Unter ihnen Bürgermeister Udo Hartung auf dem Fahrrad. Einen Schlachtruf hatten einige Karnevalisten sich ausgedacht: "Einer für alle, alle auf einen."
Die närrischen Tage wurden bereits am Samstag mit dem Büttenabend eröffnet. Die "zwei Spatzen" pfiffen den "Dorftratsch" vom "Dach". Ein Volltreffer gelang auch dem Gerteröder "Grölverein" mit dem Versuch, sich musikalisch zu betätigen. Man erinnerte sich ebenfalls an jene kuriose Gründung vor 50 Jahren. Bei einer Versammlung - es wurde Karnevalsmusik im Radio gespielt - kamen Bauern auf die Idee, Fastnacht zu feiern. Am nächsten Tag zogen sie mit Gummiwagen los.

Quelle: TLZ, 19.02.2003

   
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